Viel los gerade
in der Landwirtschaft und damit der Ernährungswirtschaft. Krieg mit spürbaren Folgen (das ist neu für uns), extreme Frühjahrstrockenheit (zumindest im Norden und Osten des Landes), eine Inflation wie schon lange nicht mehr und eine neue Regierung, seit fast einem halben Jahr im Amt. Also kein Welpen-Schutz mehr für die Regierung, und die Wogen gehen hoch, zum Beispiel bei der Diskussion um Freigabe der ökologischen Vorrangflächen, die Pestizid-Politik der EU und national, die grüne Gentechnik, und nun alles vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen und enormer Kostensteigerungen in der Primärproduktion und damit bei den Verarbeitern. Alles ist garniert mit einer zunehmend heftigen Diskussion der verschiedenen Lager, teils sehr emotional und polemisch. So weit die Lage, sehr kurz gefaßt. Und nun?
Ich glaube, wir müssen reden - ernsthaft, ohne Polemik. Offenbar schwer genug, wenn man die Vorgänge um die Borchert-Kommission (Aufkündigung des gemeinsamen Konsens) und die Verunglimpfung der Bio-Wirtschaft (Schuld am Hunger in der Welt) verfolgt, nur um zwei Beispiele zu nennen. Ich denke, es mangelt an Plattformen zum Reden auf allen Ebenen - Kommune, Region, Land und Bund. Daran können wir arbeiten. Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) ist doch ein guter Anfang. Vor allem, wenn die jüngere Generation konstruktiv miteinander redet, macht das Mut. Lasst da weitermachen.